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Ausbildung im zweiten Anlauf: Mit ganz viel Herz dabei

Auszubildende Ziegler mit Bewohnerin

Carla Ziegler (33 Jahre alt) kam 2015 aus Brasilien nach Deutschland und hat am 4. Oktober 2022 ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft in der Stiftung im Haus Günsbach, Wohnbereich 4, gestartet. Dass Pflege etwas für sie ist, hat die eigentlich gelernte Bankkauffrau und Mutter von zwei Kindern bereits in zwei Jahren als Pflegehelferin am selben Standort festgestellt. Ihr Weg zeigt auch, dass ein Ausbildungsberuf in der Pflege nicht nur für junge Schulabgänger*innen attraktiv sein kann.

Frau Ziegler, warum haben Sie Ihrem alten Beruf den Rücken zugekehrt und in der Pflege angefangen? Was war Ihre Motivation?

Ziegler: Als Bankkauffrau habe ich immer das Gleiche gemacht und viel Zeit am Schreibtisch verbracht. Ich habe festgestellt, dass ich sehr gerne gerade mit alten Menschen zusammen bin. Ich selbst habe keine Großeltern mehr und vermisse sie sehr. In den zwei Jahren als Pflegehelferin hatte ich meine Deutschkenntnisse immer weiter verbessert und gemerkt, dass ich diesen Weg weitergehen will. Die Stiftung hat dem gleich zugestimmt, dass ich hier meine Ausbildung machen kann. Der Beruf ist sehr vielseitig und ich bin sehr wissbegierig. Kein Tag ist wie der andere, genauso wie jeder Bewohner und jede Bewohnerin ganz verschiedene Bedürfnisse haben, das gefällt mir sehr.

Warum haben Sie sich für die Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen entschieden und was war Ihr erster Eindruck?

Ziegler: Ich wohne in Karow und habe mir in der Nähe verschiedene Einrichtungen angesehen. Hier hat es mir am besten gefallen und die Bewertungen im Internet haben auch gestimmt. Auf meine Bewerbung habe ich bereits am selben Tag eine positive Rückmeldung erhalten. Als ich dann zunächst ein Praktikum absolvierte, gefiel mir gleich die tolle Arbeit im Team. Es war ein wenig wie in einer Familie und alle standen füreinander ein.

Was macht Ihnen am meisten Freude an Ihrer Ausbildung und welches sind die größten Herausforderungen?

Ziegler: Mir gefällt sehr, dass ich jeden Tag etwas Neues lernen und dass ich durch die generalisierte Ausbildung vielseitig im Gesundheitswesen arbeiten kann. In der Berufsschule interessiere ich mich zum Beispiel sehr für das Fach Anatomie. Ich mag den täglichen Kontakt mit den Nutzer*innen und wenn ich sehe, dass ich ihnen eine Freude bereite, dann gibt mir das viel. Herausfordernd ist für mich sicherlich, dass ich die Ausbildung, Berufsschule und die Hausaufgaben mit der Betreuung meiner Kinder unter einen Hut bringen muss. Häufig kann ich erst abends lernen, aber mein Mann unterstützt mich sehr.

Wo sehen Sie Ihre Zukunft? Haben Sie schon Pläne, wie es nach der Ausbildung weitergeht?

Ziegler: Ich möchte gerne auch nach der Ausbildung in der Stiftung arbeiten. Dabei ist mir wichtig, mich immer weiter fortzubilden, zum Beispiel interessiere ich mich sehr für den Themenbereich Kontrakturprofilaxe.

Warum sollten sich Schulabgänger*innen Ihrer Meinung nach für den Beruf der Pflegefachkraft entscheiden?

Ziegler: Menschen am Ende ihres Lebens sind oft sehr einsam und es gibt einem sehr viel, für sie da zu sein, ihnen zuzuhören, ihnen ein wenig Glück zu schenken. Dadurch ist es einfach eine sehr sinnstiftende Arbeit.

Was macht Ihrer Meinung nach eine gute Pflegekraft aus?

Ziegler: Ganz wichtig ist, dass die Person ein gutes Herz, viel Geduld und Gelassenheit hat und gerne im Team arbeitet.