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„Alberts Kids“ –

Ein flexibles Betreuungskonzept mit Bedürfnis- und Autonomieorientierung

Mit dem neuen Angebot „Alberts Kids“ erweitert die Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen ihr Betreuungsportfolio um ein innovatives, an den individuellen Bedürfnissen orientiertes Konzept für Kinder und Jugendliche mit kognitiven Beeinträchtigungen und hohem Unterstützungsbedarf. Ab dem 1. Dezember 2025 entstehen in Berlin-Niederschönhausen drei Wohngruppen, die schrittweise insgesamt 16 Plätze für Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren bereitstellen.

Bedürfnisorientierung und Teilhabe als Leitprinzipien

Das pädagogische Konzept von „Alberts Kids“ basiert auf dem Ansatz SEED (Skala der emotionalen Entwicklung -Diagnostik) und bildet die Grundlage für einen entwicklungs- und bedürfnisorientierten Ansatz. Im Zentrum steht die Überzeugung, dass jedes Kind – unabhängig von Art und Ausmaß seiner Beeinträchtigung – ein Recht auf Selbstbestimmung, Beziehung und Teilhabe hat. Ziel ist es, individuelle Entwicklungspotenziale zu fördern und den Kindern Sicherheit, Autonomie und positive Beziehungserfahrungen zu ermöglichen.

Ein besonderer Fokus liegt auf dem Bereich der Unterstützten Kommunikation (UK). Da ein hoher Anteil der Kinder nicht verbal kommuniziert, arbeitet das interdisziplinäre Team aus pädagogischen und therapeutischen Fachkräften eng mit der Piktogrammsammlung metacom zusammen. Über Bildsymbole, Gebärden, technische Kommunikationshilfen und andere UK-Methoden wird ein gemeinsames Sprachverständnis geschaffen, das Kommunikation und Teilhabe nachhaltig stärkt.

Zwei Modelle – flexible Unterstützung für Familien

Das Betreuungskonzept unterscheidet zwischen zwei Angebotsformen, die sich in ihrem Umfang und der Alltagsgestaltung unterscheiden, um den individuellen familiären Lebenssituationen gerecht zu werden:

  • 24/5-Angebot:
    Sechs Kinder und Jugendliche leben von Montag bis Freitag in einer Wohngruppe und werden dort rund um die Uhr betreut. Die Wochenenden verbringen sie in ihren Herkunftsfamilien oder bei anderen Bezugspersonen. Dieses Modell verbindet verlässliche Betreuung mit der Möglichkeit, familiäre Bindungen aufrechtzuerhalten und zu stärken.
  • 24/7-Angebot:
    Zwei weitere Wohngruppen bieten insgesamt zehn Kindern und Jugendlichen eine kontinuierliche Betreuung an sieben Tagen in der Woche. Jeweils fünf Kinder leben in einer Wohneinheit. Hier steht die ganzheitliche Lebensgestaltung im Vordergrund – mit einer festen Tagesstruktur, individuellen Förderangeboten und der Integration in das soziale Umfeld.

Hoher Bedarf – bundesweite Nachfrage

Schon vor dem offiziellen Start zeigen sich die gesellschaftliche Relevanz und der hohe Bedarf solcher Angebote. Bereits jetzt erreichen die Einrichtung zahlreiche Anfragen aus dem gesamten Bundesgebiet – von Rostock über Magdeburg bis Frankfurt am Main und dem Bodensee. Ein Großteil der Anfragen kommt von Eltern, die nach verlässlichen, professionellen und zugleich wertschätzenden Betreuungsformen für ihre Kinder suchen.
Dies unterstreicht, dass flexible, bedürfnisorientierte und teilhabeorientierte Wohnformen für Kinder mit kognitiven Beeinträchtigungen in Deutschland bislang nur vereinzelt existieren.

Fazit

Mit „Alberts Kids“ entsteht in Berlin ein richtungsweisendes Betreuungskonzept, das aufzeigt, wie pädagogische Qualität, Teilhabe und Familienunterstützung miteinander verbunden werden können. Die Verbindung aus Bedürfnisorientierung, Unterstützter Kommunikation und flexiblen Betreuungsstrukturen schafft neue Perspektiven für Kinder mit hohem Unterstützungsbedarf – und entlastet zugleich ihre Familien nachhaltig.