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Herz mit Kochlöffel

25 Jahre für das leibliche Wohl in der Stiftung

Sie ist ein wahres Urgestein der Stiftung. Schon seit 42 Jahren sorgt Sabine Vorpahl-Bade am Standort Blankenburg für den kulinarischen Genuss der Nutzer*innen und Mitarbeiter*innen. Zum Anlass des 25-jährigen Stiftungsjubiläums blickt sie zurück.  

Frau Vorpahl-Bade, wie waren Ihre ersten Erfahrungen, damals noch in der DDR, mit dem Vorgänger der Stiftung?

Vorpahl-Bade: Meine Lehre machte ich in der Gastronomie. Ich hatte im September 1980 nach meiner Lehre an diesem Standort in der Großküche angefangen zu arbeiten. Ich sah mich in der riesengroßen alten Küche mit den großen Dampfkochkesseln und Pfannen und den vielen Mitarbeiter*innen konfrontiert und musste mich erstmal einfinden. Nach einer Einarbeitungszeit in der Großküche fing ich in der kleineren Küche im Feierabendheim, heute Haus Günsbach, an zu arbeiten. Die beiden Küchen gehörten zu dieser Zeit zusammen. An diesem Standort waren wir vier Mitarbeiter*innen, die ca. 120 Menschen versorgten. Dort habe ich auch viele von meinen älteren Kolleginnen kennengelernt, worüber ich heute noch sehr dankbar bin. Nach der Wende wurden die Großküche und die Küche des Feierabendheims zusammengelegt und es gab nur noch eine Küche für die gesamte Stiftung.

Gab es Veränderungen in Ihrem Bereich durch die Stiftungsgründung vor 25 Jahren?

Vorpahl-Bade: Viele Mitarbeiter*innen wurden umverteilt, zum Beispiel in die Reinigung und in die Wäscherei. In der Küche haben dann noch 16 Mitarbeiter*innen gearbeitet. Und 2001 habe ich mich für den Job als Küchenleiterin beworben und das hat geklappt.

Wie hat sich die Stiftung in Ihren Augen seither entwickelt?

Vorpahl-Bade: Ich bin sehr beeindruckt davon, wie sich alles so positiv entwickelt hat. Das Gelände ist so schön mit dem vielen Grün und dem Streichelzoo. Und man konnte wirklich dabei zuschauen, wie immer mehr dafür getan wurde, dass die Nutzer*innen sich wohlfühlen, ganz nach ihren Bedürfnissen. Das fand ich sehr beachtlich.

Und wie hat sich Ihre Arbeit in der Stiftung im Laufe der Zeit verändert?

Vorpahl-Bade: Auch in unserer Küche hat sich viel getan. Alles ist moderner geworden. Es gab vor Stiftungsgründung zum Beispiel nur ein Gericht, jetzt gibt es mehr Auswahl. Damals, 1980, wurden die Kochkessel und die Küche über das Heizhaus, heute Haus Mühlhausen, durch die Mitarbeiter der Heizung erhitzt. Da kam es schon vor, dass wir erst verspätet kochen konnten, weil die Männer nicht mit Kohle schippen hinterherkamen. Heute funktioniert alles mit Gas und Strom. Die Backöfen sind verschwunden und Konvektomaten, in denen man alles zubereiten kann, wurden angeschafft. Eine große Abwaschmaschine wurde für uns gebaut. Früher mussten wir alles mit der Hand abwaschen, auch die großen Kübel. Das ging ganz schön auf den Rücken der Mitarbeiter*innen!

Jetzt ist die Arbeit funktionaler und körperlich weniger anstrengend geworden. Zum Beispiel mussten wir früher die Kartoffeln für ungefähr 600 Menschen noch von Hand schälen und die Bewohner*innen halfen dabei. Heute kaufen wir die Kartoffeln geschält ein. Außerdem kann ich mich noch daran erinnern, dass wir zu Weihnachten immer die im ganzen gebratenen Enten heiß zerteilen mussten, da hatte ich öfter Blasen an den Händen. Aber es war auch eine schöne Zeit, die ich nie missen möchte.

Sie sind schon Ihr ganzes Arbeitsleben an diesem Standort. Was macht die Tätigkeit hier für Sie so wertvoll, dass Sie nie über einen Jobwechsel nachgedacht haben?

Vorpahl-Bade: Ich habe mich von Beginn an sehr wohl gefühlt. Das Arbeiten hier macht einfach Freude, weil wir als Team gut funktionieren. Ich konnte mich immer auf meine Mitarbeiter*innen verlassen, sie sind einfach super, arbeiten zuverlässig, sind pünktlich und was auch wichtig ist, wir haben viel Spaß zusammen. Auch über die Vorgesetzten konnte ich mich nie beklagen. Sie haben mir immer den Raum gegeben, mich mit unserer Küche auch weiterzuentwickeln.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft in der Stiftung?

Vorpahl-Bade: In diesem Jahr werde ich 60 Jahre alt. Die Jahre bis zum Ruhestand möchte ich, wenn ich gesund bleibe, gerne noch hier tätig sein und meinen Kolleg*innen noch ein wenig auf die Nerven gehen (lacht).