Erinnerungskultur zur Zwangsarbeit in Berlin im Zweiten Weltkrieg

Gut besuchte Gedenkveranstaltung am Standort Blankenburg

Auf großes Interesse bei Nutzer*innen, Mitarbeitenden und Besucher*innen stieß eine Gedenkveranstaltung am 17.04.2024 am Standort Blankenburg im Rahmen der Berliner Stiftungswoche.

Im Haus Berlin referierte der Historiker Thomas Irmer über Zwangsarbeit in Berlin während des NS-Regimes. Geschäftsführer Jörg Schwarzer hob bei seiner Eröffnungsrede die Wichtigkeit dieses Themas gerade in der heutigen Zeit hervor und zeigte die Verbindung mit dem Motto der Berliner Stiftungswoche „Brücken Bauen“ auf: „Es ist wichtig, Brücken zu bauen, Brücken zwischen unterschiedlichen Gruppen von Menschen in der Gesellschaft, aber auch Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart, um sich zu erinnern, zu lernen und die Lehren der Vergangenheit richtig zu ziehen.“

Thomas Irmer gab einen umfassenden Überblick darüber, was Zwangsarbeit im NS-Regime für die Menschen konkret bedeutete, auch anhand von konkreten Orten und Einzelschicksalen, wie das des Chanson-Sängers George Brassens. Zwei seiner Songs interpretierte im Anschluss die Sängerin Mélinée, die diese Veranstaltung musikalisch begleitete.

Auf dem Stiftungsgelände in Berlin-Blankenburg hat dieses Thema einen sehr konkreten Bezug: Hier befand sich während des Zweiten Weltkrieges eines der vielen Wohnlager für Zwangsarbeiter*innen und ein sogenanntes „Ausländerkrankenhaus“. Auf zwei Gedenkstelen wird seit 2022 über diese dunkle Zeit auch in Leichter Sprache informiert. Zum Gedenken legten im Anschluss der Veranstaltung viele Besucher*innen Blumen nieder.